Der letzte
grosse Unfall ist noch nicht lange her. 2011 kam es in Fukushima Daiichi zu
Explosionen in den Blöcken 1, 3 und 4. Im Reaktor Nummer 2 wurde der
Sicherheitsbehälter Behälter beschädigt. Dies ist nur das letzte grosse
Ereignis dieser Art doch wird es nicht der letzte Unfall gewesen sein. Eine
Chronik der schlimmsten Ereignisse:
2011
Fukushima Daichii
Japan ist bekannt für immer wieder
auftretende verheerende Erdbeben. Am 11. März 2011 war es soweit um 14:46:23
Uhr (Ortszeit) bebte die Erde mit der Stärke 9 auf der Richterskala. In der
Folge kam es in den Reaktorblöcken 1-3 zu Schnellabschaltungen. Zur selben Zeit
fiel die externe Stromversorgung durch Erdbebenschäden aus. Durch das Erdbeben
wurde ein Tsunami ausgelöst welcher das Atomkraftwerk Fukushima um 15:35 mit
einer Höhe von ca. 13 bis 15 Metern erreichte. Infolge dessen standen die
Reaktoren bis zu 5 Meter unter Wasser. Die Stromversorgung konnte zuerst noch
durch die Notstromdieselgeneratoren sicher gestellt werden jedoch nur für 6
Minuten. Dadurch konnte die Kühlung nicht mehr aufrecht erhalten werden was zum
noch heute nicht gelösten Problem führte.
Nun spulen wir die Zeit bis ins Jahr
1986 zurück. In dieser Zeitspanne von 25 Jahren ereigneten sich aber auch
grösser Unfälle und StörungenNun aber zum Hauptereignis dieses Jahres.
1986
Tschernobyl
Im Jahr 1986 kam es bereits zum zweiten
Unfall in diesem Kernkraftwerk und wahrscheinlich schlimmsten bis zum heutigen
Tag. Während Tests zur Überprüfung der Sicherheit kam es zur Kernschmelze im
Block 4. Mehrere Explosionen führten dazu das, dass Kernmaterial offen lag. Es
wurde versucht die austretende Strahlung mittels überschütten des Kerns zu
verhindern. Dazu wurden mehrere Tausend Tonnen Blei, Graphit, et. Verwendet.
Vier Tage nach dem Unfall erreichte die radioaktive Wolke die Schweiz. Dadurch
kam es im
Tessin der Bodenseeregion und dem Jura
zu Ablagerungen von Radioaktiven Material.
Betrachtet man die Auswirkungen vor Ort
sind diese Natürlich noch viel schlimmer aber drehen wir die Uhr erneut zurück
ins Jahr 1969.
1969
Lucens
Vor 48 Jahren ereignete sich wie in
Tschernobyl und Fukushima eine Kernschmelze. Dieses Mal aber nicht mehrere
Tausend Kilometer entfernt unserer Landesgrenze, sondern im kleinen
beschaulichen Ort Lucens im Kanton Waadt. Verschiedene Schweizer Firmen
darunter Sulzer oder die spätere ABB schlossen sich zusammen um einen Schweizer
Reaktor zu entwickeln. Im Jahr 1968 gab dieser Reaktor das erste Mal Strom ins
Netz ab jedoch nur mit einer geringen Leistung von 8MW. 1969 kam es dann zur
Katastrophe bei welchem Brennstäbe schmolzen und spaltbares Material in der
Kaverne verteilten. Die Gebäude mussten danach sofort evakuiert werden da der
Reaktor nicht vollständig abgedichtet werden konnte. Die Aufräumarbeiten
dauerten bis ins Jahr 1973. So weit bekannt ist kamen keine Menschen zu
Schaden. Jedoch war der Traum von einheimischer Kernkraft endgültig
ausgeträumt. Dem Projekt wurde nach Finanzierungsproblemen durch den Unfall der
endgültige Todesstoss gegeben.
Dies ist nur eine kurze Auflistung der
schwereren Unfälle. Durch eigene Recherchen wird man jedoch schnell feststellen
das diese Liste durch kleinen Aufwand erweiterbar ist. Da die Schweizer
Atomkraftwerke auch nicht mehr im Berg gebaut sind und eine bedeutend grössere
Leistung, viel mehr Uranbrennstäbe besitzen ist auch nicht davon auszugehen,
dass wir bei einem erneuten Unfall in der Schweiz erneut so glimpflich
davonkommen. Darum stimmen sie am 21. Mai JA zu Energiestrategie 2050 des
Bundes in der unsere Energiezukunft sauber und natürlich geregelt wird.
Jan Meister Student
Energie und Umweltechnik ZHAW
21.5.2017